Grundüberholung

Der häufigste Auslöser für eine bevorstehende Generalsanierung eines Tennisplatzes ist die zunehmende Verdichtung einzelner oder mehrerer Schichten des Belags. Diese Verdichtung führt zu einer signifikanten Reduzierung der Wasserdurchlässigkeit des Platzes, was zur Folge hat, dass nach Regenfällen das Wasser nicht mehr ausreichend versickern kann. Dies führt zu immer längeren Pausen im Spielbetrieb, da sich Pfützen bilden und das Spielen nicht mehr möglich ist. Dieser Effekt wird zusätzlich verstärkt, wenn das Platzgefälle unzureichend ist oder die Drainageleitung entweder gar nicht vorhanden oder nicht mehr funktionsfähig ist. Ohne eine funktionierende Drainage sammelt sich das Regenwasser auf der Oberfläche, was die Problematik der Wasseransammlungen noch verschärft.

In vielen Fällen führt außerdem ein ungleichmäßiger Materialabtrag und -auftrag, insbesondere im Frühjahr, zu großflächigen Unebenheiten in der Deckschicht des Tennisplatzes. Diese Unebenheiten entstehen durch die unregelmäßige Verteilung und Verdichtung des Ziegelmehls und begünstigen das Entstehen von Pfützen. Besonders problematisch ist, dass die unterschiedlichen Belagstärken, die sich durch ungleichmäßige Schichtdicken bilden, die Wasserabführung weiter behindern.

Der Umfang und die Komplexität der benötigten Grundsanierung hängen davon ab, ob die Probleme ausschließlich die obersten Ziegelmehlschichten betreffen oder ob auch Eingriffe in die darunter liegenden Schichten notwendig sind. Bei letzterem muss die Sanierung umfassender und tiefgreifender durchgeführt werden. In der Regel ist eine Generalsanierung eines Tennisplatzes nach etwa 15 bis 20 Jahren erforderlich, wobei dieser Zeitraum je nach Intensität der Nutzung und Pflege des Platzes variieren kann.

Ablauf der Grundsanierung:

1. Entfernung der alten Schichten:
Im Rahmen der Grundsanierung werden zunächst alle wasserundurchlässigen Schichten des Tennisplatzes entfernt. Dazu gehört das rote Ziegelmehl, das als oberste Schicht aufgebracht wurde, sowie die darunterliegende dynamische Schicht (alte Lava), die oft eine wichtige Rolle bei der Stabilität des Platzes spielt. Beide Materialien werden fachgerecht abgetragen und ordnungsgemäß entsorgt.

2. Neue Platzaufbau gemäß DIN 18035/5:
Nach der Entfernung der alten Schichten erfolgt der Wiederaufbau des Tennisplatzes nach den Vorgaben der DIN 18035/5, die unter anderem ein Mindestquergefälle von 0,5% vorschreibt, um eine ordnungsgemäße Entwässerung des Platzes zu gewährleisten. Das richtige Gefälle ist entscheidend, damit Regenwasser effektiv abfließen kann und keine Pfützenbildung mehr auftritt.

3. Drainageinstallation (optional):
Falls noch keine Drainageleitung vorhanden ist oder die bestehende Drainageleitung nicht mehr funktioniert, wird optional eine neue Drainage installiert. Diese Drainage sorgt dafür, dass überschüssiges Wasser schnell und effektiv abgeführt wird, was besonders nach starken Regenfällen wichtig ist.

4. Aufbau der neuen dynamischen Schicht:
Im Anschluss wird eine neue dynamische Schicht aus Lava mit einer Körnung von 0/16 mm eingebaut. Diese Schicht wird in der Stärke aufgetragen, die zuvor entfernt wurde. Die dynamische Schicht sorgt dafür, dass der Tennisplatz die notwendige Stabilität erhält, ohne die Drainageeigenschaften zu beeinträchtigen.

5. Feinplanum und Anpassung des Gefälles:
Nachdem die dynamische Schicht eingebaut wurde, wird das Feinplanum des Platzes hergestellt. Dieses erfolgt lasergestützt, um sicherzustellen, dass der Platz die gewünschte Höhe und Ebenheit aufweist. Dabei wird das bestehende Gefälle berücksichtigt und in vielen Fällen ein zusätzliches Gefälle von 0,5% erstellt, um eine noch bessere Entwässerung zu gewährleisten.

6. Aufbringung des neuen Spielbelags:
Der nächste Schritt ist die Aufbringung eines neuen Spielbelags. Dieser besteht aus rotem Ziegelmehl mit einer Körnung von 0/2 mm und wird in einer Mindeststärke von 2 cm aufgetragen. Der Belag wird gleichmäßig verteilt und verdichtet, um eine stabile und langlebige Spielfläche zu schaffen.

7. Zusätzliche Infrastruktur:
Falls noch nicht vorhanden, wird während der Sanierung eine Entwässerungsrinne installiert. Diese sorgt dafür, dass Regenwasser effizient abgeführt wird, besonders an den Rändern des Platzes. Zusätzlich kann optional eine Beregnungsanlage eingebaut werden, die die Pflege des Platzes erleichtert und eine gleichmäßige Bewässerung gewährleistet.

8. Einbau der abschließenden Elemente:
Abschließend wird der Tennisplatz mit den nötigen abschließenden Elementen versehen, wie Seitenkanten, Tennisnetzpfosten und Tennismarkierungen. Diese werden in den neuen Höhen des Platzes entsprechend der vorgenommenen Anpassungen installiert, sodass der Platz vollständig funktionstüchtig und spielbereit ist.

Durch diese umfassende Sanierung wird der Tennisplatz wieder in einen optimalen Zustand versetzt, der den Anforderungen für den Spielbetrieb gerecht wird und die Lebensdauer des Platzes erheblich verlängert.